Geh doch einfach mal raus in die Natur! Dazu musst Du nichts Besonderes tun oder können. Pack Deinen Rucksack und los geht’s! Gern möchte ich Dir noch ein paar Impulse mit auf den Weg geben, damit Dein Naturgang vielleicht ein bisschen intensiver wirkt als bloß ein normaler Spaziergang:
Feel-Good-Kleidung
Trage bequeme Kleidung, der jeweiligen Jahreszeit und den aktuellen Wetterbedingungen angepasst. Denk an einen Pulli oder eine Jacke zum Drüberwerfen auch an warmen Sommertagen sowie den Regenschutz für plötzliche Schauer. Achte auf gute Schuhe, es empfiehlt sich festes, wasserabweisendes, rutschfestes Schuhwerk, damit Du auch mal die eingetretenen Pfade verlassen kannst.
Zeckenschutz
Leider haben wir in Europa mittlerweile ein „Zecken-Problem“, dass viele Menschen davon abhält, sich wirklich frei und ungezwungen in der Natur zu bewegen. Meine Empfehlung: Trage möglichst helle Kleidung, auf der Du die kleinen Biester gut erkennen und zwischendurch absammeln kannst. Trage vor allem im Wald auch im Hochsommer lange Hosen und steck die Hosenbeine in die Socken. Untersuche nach dem Gang Zuhause gründlich Kleidung und Körper. Schaff Dir eine ordentliche Zeckenzange an, auch eine speziell für die besonders kleinen Nymphen. Vorbeugend kannst Du auch ein Anti-Zecken-Mittel verwenden.
Bewusst Zeit nehmen
Mach Dir gleich zu Beginn Deines Naturgangs bewusst, dass diese Zeit jetzt nur Dir gehört. Stell Dir bewusst vor, dass Du eine Schwelle überschreitest in Deine persönliche Wohlfühlzeit außerhalb des normalen Alltags. Vielleicht magst Du tatsächlich eine Schwelle überschreiten, zum Beispiel indem Du Dir den Entritt in den Wald ganz bewusst machst.
Ballast abwerfen
Versuch all Deinen geistigen und emotionalen Ballast an dieser Schwelle abzuwerfen, vielleicht auch mit kleinen Lockerungsübungen:
Schulter-Nacken-Entspannung
Such Dir einen schönen Platz an der Schwelle und stell Dich in entspannter Haltung hin, lockere Dich, indem Du Deine Arme und Beine etwas ausschüttelst. Steh dann mit den Füßen etwa hüftbreit, mit leicht gebeugten Knien und lass Deine Schultern ein paar Mal vor und zurück kreisen. Dreh nun den Kopf behutsam nach rechts und links und schau, wenn möglich, jedes Mal über Deine Schulter nach hinten. Lass den Kopf dann leicht nach unten sinken, das Kinn geht sanft Richtung Brust, hebe den Kopf dann langsam und lege ihn leicht in den Nacken und schau nach oben Richtung Himmel. Locker noch einmal die Schultern, lass den Kopf kreisen, mach, was Dir gut tut.
Loslassen
Stell Dich mit den Füßen wieder etwa hüftbreit hin, die Schultern sind entspannt, der Blick geht geradeaus oder leicht nach unten. Wenn Du magst, kannst Du auch die Augen schließen. Atme jetzt 3 Mal ruhig durch die Nase ein und den Mund aus. Sag Dir bei jeder Ausatmung: „Ich lasse los.“ Spürst Du, wie jegliche Anspannung von Dir abfällt? Atme noch einmal zum Abschluss tief ein und aus. Jetzt bist Du da!
In Verbindung gehen
Geh jetzt mit einer bewusst aufmerksamen und achtsamen Haltung über die Schwelle und mach Dich innerlich bereit für neue Eindrücke und Erlebnisse. Schau auf das, was in Deiner unmittelbaren Umgebung geschieht. So fällt es leichter die Verbundenheit zwischen Dir und der Natur wahrzunehmen. So kannst Du ganz bei Dir sein und gleichzeitig die vielfältigen Eindrücke in der Natur um Dich herum wahrnehmen: Was siehst Du? Vielleicht tanzende Schmetterlinge über einer Wiese… Was riechst Du? Das Harz der Fichten um Dich herum… Was hörst Du? Das leise Plätschern eines kleinen Baches… Was spürst Du? Die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut… Tauche mit allen Sinnen ein in diese wunderbare Welt.
Und dann?
Lass Dich treiben. Verlass die ausgeschilderten Wanderwege. Geh langsam und bewusst. Es geht nicht darum, „Kilometer zu machen“. Es geht darum sich wirklich einzulassen auf das, was das Leben ist – hier und jetzt. Und neugierig zu sein auf die Begegnungen, die die Natur für Dich bereit hält. Und trau Dich ruhig, auch mal was anderes zu tun, als nur spazieren zu gehen. Leg Dich auf den Boden und schau den Ameisen zu, setz Dich an einen Stein und döse ein wenig, schleich durch das Unterholz oder umarme einen Baum. Tu, was DU willst und genieße es…
„Froh bin ich, wieder einmal in Gebüschen, Wäldern, unter Bäumen, Kräutern, Felsen wandeln zu können.
Geben doch die Wälder, Bäume, Felsen den Widerhall, den der Mensch wünscht.“
Ludwig van Beethoven